Stuttgart und Sindelfingen: COVID-19: Produktion in den Betrieben - geeignete Gesundheitsmaßnahmen
Der Pressesprecher der Sindelfinger Freunde der Internationalen Automobilarbeiterkoordination schreibt dazu an Rote Fahne News: "Ich halte es für sinnvoll, die Forderungen, die Monika Gärtner-Engel in ihrem Statement aufstellt, zu konkretisieren und zur Diskussion zu bringen." Das bezieht sich auf die Pressemitteilung des Zentralkomitee der MLPD, die unter der Überschrift "Corona-Hotspots Großbetriebe: Inzidenz bis über 16.000! Kritik an zweierlei Maß und Heuchelei" Anfang der Woche erschienen ist.
Aufgrund der weiteren Zuspitzung der Covid-Pandemie und verschiedener durch die Regierung beschlossener Maßnahmen, die in vielen Fällen wie z.B. Familienkontakt-Beschränkungen auf Ablehnung stoßen, verstärkt sich die betriebliche Diskussion.
In den Großbetrieben - gerade der Automobilindustrie - arbeiten mehr Menschen zusammen als viele Orte Einwohner haben. Die Arbeitsbedingungen und Stückzahlen sind trotz gewisser guter Hygienemaßnahmen die gleichen wie vor Corona-Zeiten. Doch die Sorge treibt die Kolleginnen und Kollegen um, da immer wieder Erkrankungen von Kollegen mit Covid bekannt werden. Doch dies wird überhaupt nicht kommuniziert. Weder öffentlich noch im Betrieb. In der Gruppen-Regelkommunikation kommen verstärkt Forderungen auf, welche einen konsequenten Gesundheitsschutz bei der Arbeit fordern.
Diese sind:
- Reduzierung der Taktzeiten
- Stündliche Pausen
- FFP-2 Masken kostenlos
- Entblockung der Schichtzeiten / Schichtablösung
- Täglich öffentliche / betriebliche Kommunikation der Covid-Erkrankungen (unter Wahrung des Personen- und des Datenschutzes). Stückzahlen werden auch ständig an Schriftbändern veröffentlicht
- Tägliche Veröffentlichung der Erkrankungsdaten durch die Firma an den Betriebsrat
- In den Bereichen / Werksteilen Covid-Erkrankungen veröffentlichen, wie in den Orten (R - Faktor, Inzidenswerte)
- Bei entsprechend hohen Zahlen von Erkrankungen tägliche Schnelltests, kostenlos; ggf. Lockdown
- Mehr Angebote von Betriebsbussen kostenlos, um auch Fahrgemeinschaften in PKWs zu reduzieren. Dadurch auch Entlastung des ÖNV.
Hier noch Ergänzungen aus einem Gespräch mit einer Automobilarbeiterin: Trotz gegenteiliger Behauptungen der Verantwortlichen stehen immer noch nicht ausreichend Desinfektionsmittel, Seife und Handtücher für die Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung. Das Recht, seine Meinung einzubringen oder auch nur zu äußern, wird weiter eingeengt. Betriebsversammlungen per Video ohne Aussprache. Das Video muss man zuhause anschauen! Gruppengespräche finden nicht statt oder eingeschränkt. Treffen der Verrtauensleute werden gekürzt. Man / Frau darf arbeiten, teils auf engstem Raum, aber ein Austausch oder Diskussionen sollen nicht möglich sein!
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