Kämpferische und vielfältige 1.Mai Kundgebung in Sindelfingen
„Der 1.Mai wurde schon oft in schwierigen Situationen durchgeführt. Diese Kundgebung dient auch dem Gesundheitsschutz, er muss in Betrieben und Flüchtlingsheimen oft erst durchgesetzt werden“, sagte zu Beginn eine der Organisatorinnen. Danach gab es viele kurze Redebeiträge. „Frauen stehen im Zentrum der Krisenbewältigung, es fehlt an vielem, meinte eine Vertreterin vom Frauenverband Courage. „Jetzt ist vieles möglich, was vorher ein Tabu war: dass die schwarze Null fällt, die Verminderung von Co2 Emissionen, später darf aber nicht alles beim alten bleiben. Deshalb stehen wir hier um unserem Protest eine Stimme zu geben“, meinte ein Attac Mitglied. Vom IAC in Südafrika wurde berichtet und das neue Kampfprogramm vorgestellt. Verschiedene Redner(innen) wiesen darauf hin, dass die Coronakrise die sozialen Gegensätze wachsen lässt und besonders Menschen in Armut und in Flüchtlingslagern betroffen sind, dass es nötig ist hier Solidarität zu üben, Spenden zu sammeln. „Dieses System gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, wir brauchen echten Sozialismus“, hieß es in der Rede der MLPD. Sie warb für die Kampagne „Gib Antikommunismus keine Chance“. Mehrere Redner, darunter Daimler-Kollegen nahmen Stellung zur Situation der Leiharbeiter, dem Kampf gegen die Vernichtung von 10 000 Arbeitsplätzen bei Daimler, der Ausdehnung der Arbeitszeit im Gesundheitswesen auf 12 Stunden. Versammlungsverbote, Einschränkung der Grundrechte, die Situation in Venezuela, der Klimaschutz waren weitere Themen, bevor nach nur 1 Stunde die Versammlungsleitung die Kundgebung beenden musste, weil mehr nicht genehmigt worden war. Das stieß den Teilnehmern sauer auf, weil dadurch einige Redebeiträge nicht gehalten werden konnten. Den Abschluss bildete das Singen der „Internationale“. Die Versammlung war sich einig, das war eine gute Sache, die nach mehr schreit. Die Kundgebung war auch ein Vorbild für künftige Mai-Kundgebungen. Sie war vom vielfältigen Protest geprägt, sehr diszipliniert bezüglich Gesundheitsschutz, demokratisch und nicht nur Corona zum Trotz sehr lebendig.
Artikelaktionen