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Brief von Freunden an Ministerin Klöckner über die Verspechungen zum Thema, "keine Versorgungsengpässe" und "wir tun alles um die älteren Mitbürger zu schützen".

Sehr geehrte Frau Klöckner, gestern Abend fühlte ich mich kurz in finsterste DDR-Zeiten zurück versetzt und glaubte, die damalige Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera" zu sehen.

Da waren Sie doch leibhaftig in einem ALDI-Lager vor einer Palette mit Toilettenpapier zu sehen und behaupteten, dass die Lager der Supermarkt-Ketten gut gefüllt und die Versorgung der Bevölkerung gesichert sei. Erich Honecker hätte es nicht besser gekonnt!
Nur dass man es "Honni" damals ebensowenig geglaubt hat wie man es Ihnen heute glaubt.
Ein Blick in die Regale von Kaufland, Real, Edeka und selbst ALDI belehrt die Kunden tagtäglich eines Besseren.
Nun kann ich zwar eine Weile ohne Klopapier leben aber es gibt viel wichtigere Dinge, die ebenfalls fehlen.
So ist aus den Medien zu erfahren, dass es in den USA an Corona-Tests fehlt und man wird nicht müde zu behaupten, dass Trumps Regierung in diesem Punkt versagt hat. Das kann man glauben, muss es aber nicht.
Hat denn unsere Regierung auch versagt? Auch bei uns gibt es nur noch Tests für Risikogruppen, also im Normalfall nicht. Meiner Frau (61) und mir (64) wurde ein Test bisher versagt. Das gleiche trifft auf meinen Sohn (21) zu, der noch bei uns im Haushalt lebt und der beruflich engen Kontakt zu einem nachweislich infizierten Kollegen hatte. Inzwischen leidet er selbst unter starkem Husten und Halsschmerzen. Getestet wird er trotzdem nicht.
Viel schlimmer aber ist es im Fall meiner Frau. Da sie natürlich Kontakt zu unserem Sohn hat - in einer Vierzimmer-Wohnung lässt sich das trotz aller Vorsicht kaum vermeiden - ist logischerweise davon auszugehen, dass Sie das Virus ebenfalls übertragen könnte.
Nun ist aber meine Frau Altenpflegerin von Beruf und alte Menschen mit Vorerkrankungen sind besonders durch Corona gefährdet. Ihr Arbeitgeber weigert sich jedoch, sie vorübergehend von der Arbeit freizustellen und droht ihr sogar mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen bis hin zur Kündigung, wenn sie der Arbeit fernbleibt.
Meine Frau wiederum nimmt ihre Arbeit sehr ernst und sorgt sich um das Wohl und die Gesundheit der Heimbewohner. Soll sie dafür bestraft werden?
Ist es nicht vielmehr ihre Pflicht, Schaden von den Heimbewohnern fernzuhalten?
Es ist schon eine seltsame Politik, die man in diesem Land verfolgt.
In Stuttgart wurde in den letzten Tagen eine "Corona-Hotline" eingerichtet - allerdings nur werktags. Heute war sie nicht zu erreichen..
Aber es kommt noch besser:
So konnten wir heute früh in den STUTTGARTER NACHRICHTEN lesen, dass man in Bad Cannstatt (Stadtteil von Stuttgart) ohne Voranmeldung einen Corona-Test machen könnte. Also fuhren wir schnellstmöglich hin und durften erst mal eine geschlagene Stunde bei 5°C und strömenden Regen im Freien warten. Dann meldeten wir uns an, füllten mehrere Fragebögen aus und durften zusammen mit vielen weiteren Personen eine weitere Stunde in einem Container verbringen. Dort war der Abstand zwischen den Personen bestimmt nicht zwei Meter sondern eher zwei Zentimeter. Nach insgesamt mehr als zwei Stunden wurden wir dann einzeln einer Ärztin vorgeführt, die uns nur kurz erklärte, dass es für uns keine Tests gäbe.
Auf eine Beschwerde bei den STUTTGARTER NACHRICHTEN bekam ich die kurze Antwort: "Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt".
Als ob wir das nicht längst getan hätten!
Und dann macht man wieder Radio oder Fernsehen an und sieht Politiker aller Parteien, die behaupten, dass die Läden voll wären und die den Leuten empfehlen, sich testen zu lassen.
Wie lange wollen Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen im Bundestag und in den Landesregierungen die Leute noch für dumm verkaufen?
Dass wir in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft leben, können auch Sie nicht bestreiten. So war es bei Cem Özdemir mit seinen 54 Jahren problemlos möglich, eine Corona-Test zu machen und das wurde auch noch großartig über die Medien verbreitet. Zu welcher Risikogruppe gehört Herr Özdemir?
Oder sind Politiker allgemein als Risiko zu sehen?
Wir jedenfalls sind maßlos enttäuscht und erschüttert über diese Zustände in unserem "Sozialstaat", wobei es uns weniger um uns selbst geht. Am Schlimmsten ist für uns das Bewusstsein, dass wir wegen fehlender Tests die Gesundheit und das Leben anderer Menschen gefährden müssen.
 
Mit besorgten und enttäuschten Grüßen
 
PS: In einem Pflegeheim in Würzburg sind innerhalb kürzester Zeit 9 (!) Menschen an Corona verstorben. Kannst Du Dir vorstellen, welche Vorwürfe sich B. machen würde, wenn das in ihrer Einrichtung passiert, nachdem sie dort gearbeitet hat?

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