Achtung - rechte Bauerfänger unterwegs!

Auf Plakaten wurde die Verteidigung der ersten 20 Artikel des Grundgesetzes verlangt, Exemplare des Grundgesetzes ausgegeben und die "Beendigung der obrigkeitsstaatlichen Schikanen und des Notstands-Regimes" verlangt. Außerdem Versammlungs- und Pressefreiheit mit dem Hinweis, zu Corona gäbe es mindestens 2 Meinungen. Die Versammlung wurde gegen ein Verbot durch die Stadt und das Land vor dem Bundesverfassungsgericht durchgesetzt. Es beteiligten sich ca 50 Leute, auch verschiedene Bekannte aus fortschrittlichen Bewegungen - die Forderungen schienen ja völlig berechtigt. Allerdings kamen uns die Teilnehmer auch etwas merkwürdig vor und wir trafen auf den Ex- AFD Landtagsabgeordneten Heinrich Fiechtner. Er treibt sich gerne auf solchen Treffen rum und versucht Kontakte zu knüpfen. Die gleichartige Kundgebung gab es in Berlin mit ca. 300 Leuten und teils heftigem Polizeieinsatz.

Organisator ist die Plattform KenFM des Journalisten Ken Jebsen (Pseudonym). Er trat 2014 als Redner bei den "Mahnwachen für Frieden" zugunsten von Russland im Ukrainekrieg auf, zusammen mit Jürgen Elsässer, dem Herausgeber des ulktrarechten Hetzblattes "Compact" und der rechten Band "Bandbreite". Den Rechtsradikalismus bezeichnete Jebsen "als kleinstes Übel in diesem Land". Berechtigt zu kritisierende Notstandsmaßnahmen der Corona-Pandemie sind für ihn die "Machtergreifung". Doch durch wen? Durch "den Staat". Er umgibt sich mit Verschwörungstheoretikern, wo dunkle Mächte ihre Diktatur ausüben wollen. Dahinter steht auch mal "die Globalisierung", der Weltherrschaftsanspruch der USA, der CIA. Scheinheilig werden die Spaltungen in der Gesellschaft kritisiert, zwischen Nationalitäten, zwischen Arm und Reich, unten und oben, zwischen den Klassen. Als wenn das nur Ideologien und keine Tatsachen wären. Daher weht also der Wind. Als wären wir "ein Volk", das sich völkisch befreien muss. Wehret den Anfängen!
Verbreitet die Warnung in der Bevölkerung!